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Prof. Gabriele Meyer ist Direktorin des Instituts für Gesundheits- und Pflegewissenschaften der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
Was führte Sie zur Demenzforschung?
Ich absolvierte zuerst eine Ausbildung als Krankenschwester und begann dann ein Lehramtsstudium für Germanistik und Gesundheit an Berufsschulen.
Danach entschloss ich mich jedoch, in die Forschung zu gehen und schrieb meine Dissertation. In dieser Zeit arbeitete ich in einem Seniorenpflegeheim. In meiner ersten Studie beschäftigte ich mich mit der Verhinderung von Schenkelhalsfrakturen, auch als Oberschenkelhalsbruch bekannt, mithilfe eines auf dem Körper getragenen Hüftschutzes. Weitere Themen waren die Prävention von Stürzen und die Verwendung von Fixierungen. Letzteres war ein sehr Eisen in der Demenzpflege, damit war aber auch der Schritt in die Demenzforschung nur klein.
Womit beschäftigen Sie sich im Augenblick?
Ich war der Koordinator der von der EU geförderten RightTimePlaceCare-Studie, bei der Daten von Demenzpatienten und ihren Pflegern aus acht europäischen Ländern erhoben wurden. Dabei stellte sich heraus, dass die Risikofaktoren für den Umzug eines Demenzpatienten aus dem eigenen Heim in ein Pflegeheim in Europa sehr unterschiedlich sind. Jedes Land hat seine eigenen Stärken und Schwächen. Mit dieser Datengrundlage über die Übergangsphase können wir die einzelnen Risikofaktoren und Vorgehensweisen jetzt genauer untersuchen.
Welche Trends haben Sie in den letzten Jahren in der Demenzpflege beobachtet?
Eine wichtige Entwicklung ist das zunehmende Bewusstsein über die Demenzpflege, insbesondere über die Bedeutung von mehr Forschung auf diesem Gebiet.
Wir stehen einer wachsenden Anzahl Menschen mit Demenz gegenüber, die die verschiedensten Pflegeleistungen benötigen. Da reicht es nicht aus, nur die Forschung in die biologischen Ursachen im Labor zu finanzieren.
Ich bin sehr froh darüber, dass sich dies in den letzten Jahren gewandelt hat und die Pflege selbst und die Verbesserung der Patientensituation zu Forschungsthemen geworden sind.
Wenn Sie eine bestimmte Sache in der Demenzpflege ändern bzw. bewirken könnten, was würde das sein?
Ich wünschte mir mehr Beschäftigung mit Patientenverfügungen für die Pflegesituation im Falle der Nichtentscheidungsfähigkeit.
Ich bin der festen Überzeugung, dass wir uns schon frühzeitig, d. h. bei guter körperlicher und geistiger Gesundheit, Gedanken über die letzten Jahre unseres Lebens machen sollten. Wenn dafür kein Plan vorliegt, könnten z. B. Ernährungssonden oder Fixierungen angelegt werden, was zahlreiche Nachteile mit sich bringen kann.
Auch für Pflegepersonal und Verwandte ist dies eine wertvolle Hilfe bei der Entscheidungsfindung in schwierigen Situationen. Dies wäre eine Aufgabe für Krankenpfleger, die einen solchen Prozess durch ein entsprechendes Gespräch anregen könnten. Mein Wunsch wäre, die Gesundheitspolitik entsprechend auszurichten.
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